Arbeitskampf bei der DB AG

Im Vorjahr wurde bereits zu den Hintergrundinformationen zum Arbeitskampf zwischen der DB AG und der Gewerkschaft GDL berichtet. Letztlich hat der Bahnkonzern das durch das Grundgesetz abgesicherte Koalitionsrecht der GDL anerkannt.

Es kam in der Folge zu einem Tarifergebnis für das Jahr 2014. Im Zuge der Verhandlungen zur Einkommensrunde 2015 hat die DB strukturelle Zusagen offensichtlich erneut in Frage gestellt. Hier dürfte ein „Stellvertreterkampf“ für das von der Bundesregierung beabsichtigte „Tarifeinheitsgesetz“ auf Arbeitgeberseite eine gewisse Rolle gespielt haben. Dies führte in der Folge zum Beschluss bei der GDL, erneut Streikmaßnahmen für ihre Mitglieder anzukündigen (die GDL weist bei Lokführern und beim Zugpersonal einen sehr hohen Organisationsgrad aus). Gleichzeitig haben sich der dbb beamtenbund und tarifunion sowie einige Mitgliedsgewerkschaften (auch wir als vbba) stets für eine weitere Intensivierung der Verhandlungen eingesetzt. Dabei haben wir deutlich gemacht, dass sich auch ein im Bundeseigentum befindlicher Großkonzern an Recht und Verfassung halten müsse.

 

Heute habe ich erfahren, dass es in den strittigen Strukturfragen zwischen den Tarifpartnern eine Einigung gegeben hat. Dieser Kompromiss, bei dem die GDL ihre Kernforderungen durchgesetzt hat, erlaubt die Fortsetzung der Tarifverhandlungen am kommenden Donnerstag. Nun endlich können die materiellen Fragen wie Einkommensentwicklung und Arbeitszeit angegangen werden. Ich freue mich, dass sich das Rechtsstaatsprinzip durchgesetzt hat und hoffe, dass die traditionsreiche GDL für die Bahnbeschäftigten zügig und ohne weitere Verspätungen gute Ergebnisse erzielen kann.