Bundesgewerkschaftstag 2018 in Fulda

Digitalisierung und Automatisierung als Herausforderungen

Absage an weiteren Personalabbau, Funktionszulagen für Beamtinnen und Beamte in der BA sollen kommen

Beim Bundesgewerkschaftstag der Gewerkschaft Arbeit und Soziales (vbba) in Fulda (Motto: Gemeinsam Zukunft gestalten) wurde die neue Bundesleitung gewählt. Dabei wurde der Bundesvorsitzende Waldemar Dombrowski mit einem sehr überzeugenden Ergebnis in seinem Amt bestätigt.

Im Rahmen des Öffentlichen Teils forderte der vbba - Gewerkschaftschef angesichts der international eskalierenden Schutzzollpolitik, des digitalen Wandels in der Industrie und des zunehmenden Aufwandes beim Beratungs- und Vermittlungsgeschäft ein Ende des laufenden Personalabbaus. Hier müssen Arbeitsagenturen und Jobcenter vorbereitet und personell gewappnet sein, die Vorgänge um das BAMF sollten allen politisch Verantwortlichen eine Mahnung sein.

Dombrowski forderte BA und die kommunalen Partner im Rahmen der online-Strategie auf, im Falle des Missbrauchs oder der Manipulation von Daten/Mitschnitten die Beschäftigten rechtlich zu vertreten. Die Kolleginnen und Kollegen dürfe man nicht allein lassen.

Der alternierende Vorsitzende des BA-Verwaltungsrates Peter Clever (Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA) bedauerte, dass derzeit die Mauerbauer und nicht die Brückenbauer die politische Diskussion dominieren. Dabei zeige gerade die Region Fulda als ehemaliges Zonenrandgebiet, dass die Beseitigung von Mauern und Zäunen auf Dauer Entwicklung und Wohlstand ermögliche. Clever äußerte, dass die Umsetzung der „Lebensbegleitenden Berufsberatung“ auf der Grundlage der Ergebnisse und Erkenntnisse der Pilotierung erfolgen müsse. Zugleich müssen die Beschäftigten gut qualifiziert werden. Die Senkung des BA-Beitrags bezeichnete er als Konjunkturprogramm für Deutschland, an dem die Beschäftigten einen Anteil haben, der sich auf etwa 13 - 14 Milliarden Euro belaufen dürfte.

Michael Kühn (Leiter POE) wies zu Beginn auf die angesichts der unterschiedlichen Rollen nicht immer konfliktfreie, aber insgesamt gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der vbba hin, die sich als Gewerkschaft enorm entwickelt habe. Kühn sieht in der Digitalisierung eine Chance für die BA; er sei überzeugt, dass sie angesichts der dynamischen Veränderungen in der Wirtschaft auch in Zukunft gebraucht werde. Bereits seit längerer Zeit sei man mit der vbba-Bundesleitung hinsichtlich der Funktionsstufen für Beamtinnen und Beamte im Gespräch gewesen. Nach Rückmeldung des BMAS, soll nun die gesetzliche Grundlage für die Einführung von tätigkeitsunabhängigen Funktionszulagen geschaffen werden.

Der dbb – Bundesvorsitzende Uli Silberbach gratulierte Waldemar Dombrowski und der neuen Bundesleitung zur Wahl und wünschte viel Erfolg sowie eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Kolleginnen und Kollegen in den Jobcentern und Arbeitsagenturen hätten einen sehr anspruchsvollen Job in einem schwierigen Umfeld zu verrichten. Deshalb müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Drohungen oder gar körperliche Übergriffe von Kunden seien durch nichts zu rechtfertigen, hier müssen Arbeitgeber entschieden sanktionieren.

Waldemar Dombrowski stellte abschließend noch einmal fest, dass die Kolleginnen und Kollegen in den Arbeitsagenturen, Jobcentern und Familienkassen wichtige Aufgaben wahrnehmen, die maßgeblich zum sozialen Frieden und Wohlstand beitragen. „Somit leisten wir einen wichtigen Beitrag für unser demokratisches Gemeinwesen“.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Bürgermeister Dag Wehner die Gäste und Delegierten. Er verwies auf die hervorragende Arbeitsmarktlage in der Region und die enge Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis mit der Arbeitsagentur in Fulda. Eine handlungsorientierte Vernetzung spiele für die Entwicklung von Stadt und Landkreis eine wichtige Rolle.

 

vbba-aktuell vom 02.07.2018 (PDF)