Das Benediktinerinnen-Kloster der Abtei St. Gertrud besuchten die dbb Senioren Berlin-Brandenburg. Über 40 Mitglieder der dbb-Gewerkschaftsfamilie folgten der Einladung in der Osterwoche – darunter die vbba-Seniorenvertreter auf Bundesebene Horst Wisniewski und Ulrich Döhl. Vor der Klosterführung richteten die Gewerkschafter im Rahmen einer Kaffeerunde ihre Fragen an die Klosterschwester Johanna.
Gegründet wurde die Gemeinschaft 1919 in Berlin von katholischen Krankenschwestern des Roten Kreuzes. Diese zogen später nach Alexanderhof und konnten ihre Gemeinschaft als eines der wenigen Klöster in der DDR erhalten.
„Wer sich die Abtei als ein altehrwürdiges Gemäuer vorgestellt hatte, wurde eines Besseren belehrt“, bemerkt Horst Wisniewski. „Solarkollektoren auf dem Dach, helle freundliche Räume und schön ausgestatte Ferienwohnungen zeugen davon, dass das Kloster auf der Höhe der Zeit liegt.“ Auch wenn es um die Finanzierung der Gemeinschaft geht. „Ferienwohnungen mit Vollpension oder zur Selbstversorgung inklusive Küchennutzung werden zu moderaten Preisen vermietet“, so Horst Wisniewski mit seinem Tipp für alle Alltagsgestressten, die Ruhe und Abgeschiedenheit lieben. Die Klosterbäckerei fertigt Oblaten – und zwar nicht nur für den Eigenbedarf, sondern in großer Zahl auch für andere kirchliche Einrichtungen sowie für Schulungen.
„In der Klostergemeinschaft gibt es kein Privateigentum“, berichtet Horst Wisniewski. „Alle Einnahmen fließen in einen Topf, aus dem der Unterhalt für die Bewohnerinnen und für die Gebäude bestritten wird.“ Dies gelte ebenso für individuelle Einkünfte, die die Nonnen erzielen. Übrigens: „In das Klosterleben eintreten können bei den Benediktinerinnen nur volljährige Frauen mit abgeschlossener Ausbildung.“
Zum Klosterbesuch gehört natürlich auch eine Führung: „Auf dem Weg zur Kapelle kamen wir am Glockenturm vorbei, dessen Glocke mit der Inschrift ‚Ora et Labora‘ versehen war.“ Das Motto bete und arbeite gelte für jedes Ordensmitglied ein Leben lang, solange es die Gesundheit erlaube. „Bei starken gesundheitlichen Einschränkungen oder Beeinträchtigungen erfolgt die Pflege durch die übrigen Schwestern“, berichtet Horst Wisniewski.
Zum Abschluss der Führung erlebten die Teilnehmenden noch ein kleines Orgelkonzert von Schwester Johanna. „Und wer Interesse hat, sich das Klosterleben vor Ort zu betrachten, wird im Internet unter www.klosteralexanderdof.de fündig oder nimmt Kontakt auf via E-Mail unter abtei (at)klosteralexanderdorf.de.“
Text und Fotos: Horst Wisniewski