• Der neue Landesgruppenvorstand
    Der neu gewählte vbba-Landesgruppenvorstand Berlin-Brandenburg im Login Hotel Berlin Airport. Foto: André Zimmermann
  • Gruppenbild LGT 2024
    Die 32 Delegierten und Vorstandsmitglieder auf dem LGT 2024. Foto: Manfred Feit

LGT 2024

Janina Hildebrandt übernimmt Landesleitung

Führungswechsel in der vbba-Landesgruppe Berlin-Brandenburg: Janina Hildebrandt wurde von den Delegierten des Landesgewerkschaftstags im Loginn Hotel Bohnsdorf zur neuen Vorsitzenden gekürt. Die 45-Jährige setzte sich bei den Vorstandswahlen gegen Manfred Feit durch, der acht Jahre lang die Geschicke der Landesgruppe geführt hat.

Janina Hildebrandt konnte in der geheimen Abstimmung die Mehrheit der Delegiertenstimmen auf sich vereinen. Die Volljuristin ist seit 2009 bei der Bundesagentur für Arbeit und seit mehr als 4 Jahren als Gleichstellungsbeauftragte im Jobcenter Treptow-Köpenick tätig. Als stellvertretende Vorsitzende der vbba-Frauenvertretung und Referentin im Seminarwesen hat sie sich ein bundesweites Netzwerk aufgebaut. Doch ihre Prioritäten will die neue Vorsitzende nun in die Landesgruppe setzen, deren Außenwirkung sie verstärken will. „Wir werden als Landesgruppe nicht wahrgenommen", stellt Janina Hildebrandt fest und formuliert als Ziel: „Unsere Energien müssen wir künftig bündeln, um stärker zu werden!" Unterstützt wird die 45-Jährige dabei von der neuen stellvertretenden Vorsitzenden Karin Schneider, die bei den Wahlen ebenfalls eine klare Mehrheit erhielt. Als Vertrauensperson für schwerbehinderte Menschen der Agentur für Arbeit Berlin Süd und BSBV bei der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg verfügt sie über ausgezeichnete Kontakte und langjährige Erfahrung in der Gremienarbeit. Sie gehört sowohl dem HPR als auch dem BPR an. Im Jahr 2010 wurde sie als erste Frau überhaupt in eine vbba-Landesleitung gewählt.

Ohne Gegenkandidat und einstimmig wurde Michael Kneiske (42) als Stellvertreter SGBII in die neue Landesleitung gewählt. Der Vorsitzende der örtlichen Gruppe Berlin Nord ist seit 26 Jahren für die BA und seit 2005 fürs Jobcenter Reinickendorf tätig, in dem er seit Juni 2024 auch den Vorsitz des Personalrates übernommen hat. Komplettiert wird die Landesleitung durch Schatzmeisterin Sybille Feibicke, die seit 2008 die Finanzen der Landesgruppe hütet. Die 56-Jährige, ist in der Arbeitsagentur Potsdam auch als stellvertretende Personalratsvorsitzende im Einsatz.

Jugendvertretung weiterhin unbesetzt

Bei den diesjährigen Vorstandswahlen bleibt der Posten für die Jugendvertretung weiterhin vakant. „Wir müssen quasi bei null wieder anfangen", erklärt dazu Chris Heldt, der Vorsitzende der Bundesjugendleitung in seinem Redebeitrag.  

Alle weiteren Posten wurden bei den Vorstandswahlen einstimmig vergeben, da auch keine Kampfabstimmungen erforderlich waren. Sybille Feibicke erhält künftig Unterstützung von André Zimmermann (Berlin Süd) als neuen Stellvertreter. Der 57-Jährige konnte während des LGT auf sein 35-jähriges Dienstjubiläum zurückblicken. Die Aufgabe der Frauenvertretung übernimmt Veronique Meier (Berlin Nord).  Ihr zur Seite steht Gabriela Toron (Eberswalde). Die Seniorenvertretung auf Bundesebene wird von Horst Wisniewski wahrgenommen. Stellvertreter ist Ulrich Döhl, der sich seit drei Jahren zu den Senioren zählen darf. Insgesamt fünf Beisitzerposten konnten vergeben werden: Als Schriftführer wird Lutz Lichtenheld im Amt bestätigt, während Mario Tarun (Neuruppin) sich weiterhin den eingehenden Rechtsschutzanträgen widmet. Den Bereich SBV betreut Michael Elste (Berlin Nord), den Bereich EDV nimmt Bernhard Brügger (Berlin Süd) wahr und die Vernetzung mit den Brandenburger Ortsgruppen fördert Jörg Pilar (Eberswalde). Als Mitglied der dbb-Tarifkommission bleibt Karsten Staß (Berlin Mitte) dem Landesgruppenvorstand erhalten. Die Delegierten votierten darüber hinaus einstimmig für Anja Bongartz und Karen Schubert als Kassenprüferinnen, die übrigens auch die Versammlungsleitung übernahmen und den LGT hervorragend moderierten. Auch über den Termin für den nächsten Landesgewerkschaftstag ließen sie abstimmen: Er findet am 25. und 26.09.25 statt.

BB Bank als Kooperationspartner

Ihren Dank richtet Janina Hildebrandt an den scheidenden Vorsitzenden Manfred Feit für die geleistete Arbeit in den vergangenen acht Jahren. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", so Manfred Feit. Aber er bleibe der vbba erhalten, wolle mit Rat und Tat zur Seite stehen. In seinem Tätigkeitsbericht erläutert Manfred Feit unter anderem den Sponsoringvertrag mit der BB Bank, der über ein Jahr abgeschlossen wurde. „Die Kooperation ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten." Zu den Pflichten gehöre der gemeinsame Einsatz von Werbemitteln bei Personalversammlungen sowie die Verlinkung eines Content-Frame auf der Website. Die BB Bank offeriere zudem kostenlose Fachvorträge – zum Beispiel zur Beamtenversorgung, der Energiewende oder der Lebensmittelhygiene.

Nur noch Anwesenheitskontrolle

Als Mitglied der Bundesleitung gibt Mathias Schulz sein Stelldichein auf dem LGT. Er berichtet vom Umzug der Geschäftsstelle in eine neue Immobilie, die in naher Zukunft der vbba gehören wird. Dafür werden bereits jetzt die erforderlichen Strukturen mit der Umwandlung in einen eingetragenen Verein geschaffen. „Die vbba darf als Verein Immobilien besitzen", berichtet Mathias Schulz. Neuigkeiten bringt Mathias Schulz auch in Sachen Jobticket mit: „Ab 1. Januar 2025 erhalten Azubis einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent und alle anderen Mitarbeiter immerhin noch 25 Prozent." Kritik übt das Bundesvorstandsmitglied am geplanten Modernisierungsgesetz. Das habe mit Belastung zu tun, die ohnehin schon gefühlt so hoch wie nie sei. „Wenn zum Beispiel eine monatliche Vorsprache von Kunden im Jobcenter erwartet wird, dann können wir nur noch Anwesenheitskontrolle machen – mehr geht nicht!" Neben knapper Mittel, die eine Stellenbesetzung erschweren, weist Mathias Schulz darauf hin: „Die Leute stehen auch nicht Schlange, um im Jobcenter arbeiten zu wollen."

Karsten Staß von der dbb-Tarifkommission sensibilisiert auf dem LGT für die kommende Tarifrunde: „Wichtig für uns ist der 24.01.25, wenn im Kongresshotel Potsdam die erste Verhandlungsrunde startet." Am 17. und 18.02.25 folge dann die zweite Runde. Die Landesgruppe Berlin-Brandenburg wird auch bei diesen Tarifverhandlungen aktiv für die vbba wieder Flagge zeigen.

Zu den Forderungen der vbba gehören die Rückführung der Arbeitszeit für Beamte von 41 auf 39 Stunden und ein zusätzlicher Urlaubstag für Gewerkschaftsmitglieder. „Diese Forderung ist angebracht und wichtig", so Karsten Staß. Dadurch könne man neue Mitglieder gewinnen und nachfolgend bessere Abschlüsse erzielen, weil wieder mehr Leute auf die Straße gehen würden. „Trittbrettfahrer" könnten nicht profitieren, da der zusätzliche Urlaubstag eben nur für Gewerkschaftsmitglieder gelte.

Text: Bernhard Brügger
Fotos: André Zimmermann und Manfred Feit