• Die vbba-Mitglieder zeigen Flagge vor dem Kongresshotel Potsdam. Foto: Carsten Staß
  • Die vbba-Mitglieder streiken für gerechte Löhne und mehr Entlastung im Arbeitsalltag durch zusätzliche freie Tage. Foto: Karsten Staß

Kein Angebot nach zweiter Tarifrunde

vbba-Mitglieder sind von Arbeitgebenden bitter enttäuscht

Zur zweiten Tarifrunde zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen machen sich viele vbba-Mitglieder auf den Weg nach Potsdam. Die Beschäftigten demonstrieren in der brandenburgischen Landeshauptstadt vor dem Kongresshotel, skandieren ihren Unmut nach der Verweigerungshaltung durch die Arbeitgebenden.

Wertschätzung sieht anders aus: Die Arbeitgeber von Bund und Kommunen legen auch bei der zweiten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar kein Angebot vor. Die zahlreich angereisten vbba-Mitglieder erleben in Potsdam eine herbe Enttäuschung. Die Forderungen nach einer Entgelterhöhung von 8 Prozent im Monat – mindestens 350 Euro – sowie eine 200-Euro-Anhebung für Auszubildende werden ignoriert. Auf der Agenda stehen darüber hinaus drei zusätzliche freie Tage im Jahr sowie ein freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Weiterhin liegt die Einrichtung von Arbeitszeitkonten, über die alle Beschäftigten frei verfügen können, auf dem Tisch.  

„Die berechtigten Forderungen nach mehr Lohn und mehr Freizeit, die von uns vorgebracht werden, finden offensichtlich kein Gehör“, ärgert sich Janina Hildebrandt, Vorsitzende der vbba-Landesgruppe Berlin-Brandenburg. „Das fühlt sich wie ein Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten an, die in Jobcentern und Arbeitsagenturen tagtäglich wichtige Aufgaben zur Wahrung des sozialen Friedens leisten.“

Ihren Unmut über die ergebnislosen Verhandlungen, die auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgebenden zurückzuführen sind, geben die Demonstrierenden diesmal lautlos zu Protokoll. Im stillen Gedenken an das schlimme Attentat auf eine Gewerkschaftskundgebung in München, bei dem eine Gewerkschafterin und ihre zweijährige Tochter ums Leben kamen, wird diesmal auf lautstarken Protest mit Trillerpfeifen und anderen lärmerzeugenden Utensilien verzichtet.

Text: Bernhard Brügger
Fotos: Karsten Staß  

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