Gemeinsam Zukunft gestalten…

...im Regionalen Infrastrukturmanagement

Seit der Gründung des Regionalen Infrastrukturmanagement (RIM) Mitte 2018 verfolgen wir mit Sorge die dortigen Schwierigkeiten. Auch eineinhalb Jahre nach Gründung der 17 RIM-Standorte gibt es immer noch Probleme, die die tägliche Arbeit der dort Beschäftigten massiv beeinflussen.

Mit sehr hohem persönlichen Einsatz erbringen unsere RIM-Kolleginnen und -Kollegen täglich ihre Dienstleistungen – trotz der schwierigen Rahmenbedingungen. Bundesweit zeigen sich die Auswirkungen. Es gibt Überlastungsanzeigen ganzer Teams, eine Unterstützung seitens der Zentrale ist nicht zu erkennen. Im Gegenteil, die kw-Vermerke im Bereich RIM werden im Personalhaushalt 2020 verwirklicht und nicht, wie in anderen Bereichen praktiziert, wenigstens verschoben. Dennoch werden von zentraler Seite Erwartungen geweckt, die das RIM nicht erfüllen kann. Wie die Aufgaben zur Zufriedenheit der betreuten Dienststellen und betroffenen Beschäftigten erfüllt werden sollen, wird immer mehr zu einem Rätsel.

Bei der Gründung des RIM sind die Bereiche IT-Technik-, Arbeitsplatz-, Gebäude- und Immobilienmanagement zusammengefasst worden, Bereiche mit unterschiedlicher Kultur sowie unterschiedlichen Prozessen. Hier geht viel Zeit an Schnittstellen sowie erhöhtem Verwaltungs- und Abstimmungsaufwand verloren. Zentrale Verantwortung und die dezentrale Aufgabenerledigung binden ebenso viel Zeit.

Auch die Zusammenarbeit mit der BA-eigenen „Gebäude-, Bau- und Immobilienmanagement GmbH“ („GBI“) bindet Zeit und Kapazitäten im RIM. Die GBI soll mit ihrer spezialisierten Fachlichkeit unterstützen, wird in der Praxis aber oftmals eher als Verzögerer und Hemmschuh wahrgenommen, nicht als Problemlöser. Durch das nicht immer reibungslose Zusammenspiel der Akteure geht viel Zeit verloren. Auch die GBI ist durch das gestiegene Auftragsvolumen und die aktuelle Marktsituation im Baubereich hoch belastet – und nicht adäquat ausgestattet.

Ein umfassendes Qualifizierungskonzept für die neuen bzw. geänderten Tätigkeitsbilder muss erarbeitet und in der BA-Lernwelt veröffentlicht werden. Die Beschäftigten im RIM arbeiten teilweise ohne entsprechende Einweisung oder Schulung der Fachanwendungen in den neuen bzw. geänderten Tätigkeitsfeldern. Dadurch entstehen Fehler, die unmittelbar Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Kunden z.B. aus dem operativen Bereich haben.

Zuständigkeiten in sicherheitsrelevanten Themengebieten (zum Beispiel Amok, Brandfall, Durchsagen usw.) sind nicht flächendeckend geklärt. Dies führt zu Verunsicherungen in den Dienststellen.

Den RIM-Kolleginnen und Kollegen werden immer mehr Aufgaben übertragen, zugleich wächst der Verwaltungsaufwand. Notwendiges Personal fehlt bzw. wird sogar noch abgezogen. Viele Mitarbeiter haben zudem verschiedene Einsatzorte und verbringen insbesondere in Flächenbezirken viel Zeit mit der Fahrt dorthin. Eine schnelle Klärung von Problemen im persönlichen Austausch vor Ort ist mit sehr hohem Aufwand verbunden. Zeitdruck und Überlastung sind die Folge.

Es bleibt noch viel zu tun, die Arbeitsbedingungen der Kolleginnen und Kollegen im RIM zu verbessern. Eine Evaluation der Effekte der Organisationsänderung hin zum RIM ist dringend notwendig. Dazu gehört insbesondere eine transparente und nachvollziehbare Personalbemessung auch unter Berücksichtigung von regionalen Strukturunterschieden. Zudem sollten Prozesse und Zuständigkeiten überprüft werden.

Dabei muss den Kolleginnen und Kollegen des RIM die Möglichkeit gegeben werden, sich einzubringen und rückzumelden, welche individuellen Erfahrungen gemacht wurden, welche Kritikpunkte vorhanden sind und wo – im Sinne aller Beteiligten – Spielräume für individuelle regionale Abstimmungen zwischen RIM und betreuten Dienststellen eröffnet werden sollten, um Dienstleistungen besser und schneller zu erbringen.

 

vbba-aktuell vom 13.02.2020 (PDF)