vbba – Bundeshauptvorstandssitzung
Probleme bei LBB-Zertifizierung/Fallmanagerbewertung muss auf den Prüfstand
Die Frühjahrssitzung des Bundeshauptvorstandes fand in digitaler Form vom 23. bis 24. April 2021 statt.
In seinem Lagebericht ging der vbba-Bundesvorsitzende Waldemar Dombrowski auf die Entwicklung seit dem letzten Jahr ein, die weitestgehend von der Corona-Pandemie geprägt war und ist. So haben wir gegenüber BA-Vorstand, BA-Verwaltungsrat und BMAS frühzeitig eine Erhöhung der Personalausstattung und Verbesserung der IT-Infrastruktur gefordert. Bei der IT-Ausstattung und Digitalisierung hat es bei der BA trotz anfänglicher Probleme einen deutlichen Schub nach vorn gegeben.
Bei der Erhöhung des Personals haben Vorstand und Verwaltungsrat zunächst rechtzeitig reagiert, um die Leistungsgewährung nachhaltig zu sichern. Allerdings sehen wir angesichts stark gestiegener Arbeitslosigkeit und insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit sowie des zu erwartenden Anstiegs von Insolvenzen immense Herausforderungen auf Arbeitsagenturen und Jobcenter zukommen. Zudem gestaltet sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in vielen Regionen sehr schwierig. Waldemar Dombrowski erörterte die Situation auch mit Christina Ramb (alternierende Vorsitzende des BA-Verwaltungsrates). „Da kommt ein weiterer Stresstest auf unsere Kolleginnen und Kollegen zu, dem wir rechtzeig begegnen müssen“.
vbba-Bundesleitung und HPR haben gegenüber der Zentrale die Defizite und Probleme bei der Durchführung des Zertifikatsprogramms „Professionelle Beratung“ wiederholt deutlich gemacht und Verbesserungen eingefordert. Christian Löschner (Stellv. Vorsitzender des HPR) und Gabi Sauer (Sprecherin unserer Fraktion im HPR) sehen die erzielte Möglichkeit, auf eine Wiederholungsprüfung beim Pflichtmodul „Erweiterte Beratungskompetenz“ zu verzichten und durch individuelle Auflagen zum Ziel zu kommen, als wichtigen Meilenstein zur Entspannung der ohnehin komplizierten Lage für die Betroffenen.
Zudem gilt es die Zeitansätze für die modulare Qualifizierung realistischer einzuschätzen, die Betreuung zu verbessern und die unzureichende Kommunikation seitens der HdBA endlich zu professionalisieren.
Nach intensiver fachlicher Diskussion plädiert der vbba-Bundhauptvorstand dafür, die tarifliche Bewertung der Fallmanagerinnen und Fallmanager auf die TE III anzuheben. Hier müsse man den komplexen Anforderungen, einschließlich der berufsorientierenden Elemente, gerecht werden. Auch bei Inga-Beraterinnen und Inga-Beratern ist die Bewertung im Zuge eines neuen Fachkonzeptes zu überprüfen. Zur Bewertung von Führungskräften hat sich unsere Tarifkommission bereits geäußert (wir berichteten).
Einzelnen Versuchen, Kolleginnen und Kollegen im Zuge der Corona-Pandemie die Funktionsstufe für den persönlichen Kundenkontakt zu versagen (z.B. in der Eingangszone), erteilte und erteilt die vbba eine entschiedene Absage. In der Zwischenzeit hat die BA hierzu eine Klarstellung in unserem Sinne vorgenommen.
Die Verpflichtung von Arbeitgebern, ihren nicht im Homeoffice befindlichen Beschäftigten zweimal wöchentlich einen Selbsttest anzubieten, wird ausdrücklich begrüßt.
Eine weitergehende Berichterstattung folgt im kommenden vbba-magazin.